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„In Zeiten von Corona“ – oder, „Wie ein Virus ein ganzes Land lahm legt“

Dieser Artikel ist aus Sicht eines Personal Trainers geschrieben und beleuchtet besonders die Situation von Einzelunternehmern und zum Anderen die, der Fitnessbranche.

„Die Corona Krise“, COVID19, Pandemie, Kontaktverbote, Quarantäne, LockDown, Ausangssperre, Ausnahmezustand, Herunterfahren gesellschaftlichen Lebens und der Wirtschaft, …

Das sind die Begriffe, die derzeit die Schlagzeilen beherrschen, Und aus Sicht eines Personal Trainers ist es eine Ausnahmesituation und ein existenzbedrohender Ausnahmezustand. Mit dem Erlass der nordrheinwestfölischen Landesregierung vom 17.03.2020 wurde der gesamten Fitnessbranche die Arbeitsgrundlage entzogen.

Auch für mich brach ein Großteil meines Einkommens weg, da ich als Franchisenehmer einer großen Studiokette viele meiner Kunden im Fitnnessstudio trainiert habe. Mein 2. Standbein, die Mitarbeitermassagen in verschiednen Firmen waren ohnehin schon eingebrochen, da diese Firmen alle potentiellen Infektionsquellen, die sie beeinflussen konnten, wie Betriebssport, Gesundheitskurse, etc. für ihre Mitarbeiter und ihren Betrieb reduziert haben.

Die Frage, ob ich als Personal Trainer überhaup unter diesen Erlass falle und arbeiten darf, war rechtlich nicht eindeutig und wurde nicht nur unter Kollegen kontrovers diskutiert. So gab es Kommunen, wie beispielsweise Emden und Hamburg, die Personal Trainer als gesunheitsrelevante Unternehmen, wie Physiotherapeuten und Ärzte angesehen haben, so dass ein Berufsverbot auf der vorhandenen rechtlichen Grundlage gar nicht möglich gewesen wäre, in anderen Regionen wurden Personal Trainer auf eine Stufe gestellt mit Sportvereinen und Fitnesstudios und somit verboten

Auch die Frage, ob eine 1:1 Betreuung rechtlich anders zu bewerten sei, als eine Gruppen- oder Massenbetreuung im Kursbereich oder Studio wurde vielfach diskutiert…

Wenigstens rechtliche Sicherheit erhielten wir dann durch die weiteren politischen Erlasse, mit Kontaktverboten und ähnlichem. Aber auch die Zusage der Politik, dass wirtschaftliche Hilfen unterwegs seien.

Da saß ich jetzt zu Hause, arbeits- und erwerbslos, mit der Aufforderung nichts zu tun. Später folgte dasVerbot, irgendetwas zu tun, womit ich sonst so gerne meine Zeit verbracht habe, …, organisiert Sport treiben, ins Café setzen, Kontakt zu Menschen haben, Freunde besuchen, mit Anderen Sport treiben, abends ein Bierchen in Gesellschaft zu trinken, …

Was macht also der findige Personal Trainer, er versucht aus der Not eine Tugend zu machen und stürzt sich in neue Projekte. Mein online Auftritt ist von oben betrachtet schon gar nicht so übel, homepage, facebook – Seite, Instagram – account, Xing – Seite, BLOG, in verschiedenen Portalen zur Kundengewinnung akkreditiert, …, aber irgendwie fehlt es doch an Reichweite, an Bekanntheit (regional, wie branchen- und auch Szenespezifisch). Weder kann ich mich vor Anfragen kaum retten, noch werde ich mit einer Expertise zu spezifischen Themen gebucht und schon gar nicht verdiene ich Geld durch Werbung als Influencer.

Ich habe mir jetzt nicht eingebildet, dass ich das innerhalb weniger Wochen komplett drehen kann und plötzich durch die online – Geschichte ein alternatives Einkommen erwirtschaftn kann, aber ich habe mir auf die Fahnen geschrieben, dieses Thema konsequent anzugehen und in diesem Bereich nach der Krise besser dazustehen, als vorher.

Schöne Ziele, aber wie soll man ohne riesige Onlinemarkeing- und Computerkenntnisse diese umsetzen?

Eine Idee musste her!!!

Worauf reagiert die Internetcommunity, worauf liegt ihr Fokus, wie kann man ein Alleinstellungsmerkmal etablieren?

ETABLIEREN! ALLEINSTELLUNG! MERKMAL! >> HASHTAG!!!

Ich könnte versuchen eine Hashtag zu etablieren, den bis dahin nur ich benutze und der aussagekräftig ist, einen Wiedererkennungswert hat, mir und meinem Business entspricht und der Krise angemessen ist, denn ich wollte zum eine gutes tun, wenn ich schon kein Geld verdienen kann und zum Anderen faszinierte mich der Gedanke, dass ich aus dieser Krise zumindest unbeschadet, wenn nicht gestärkt heraus kommen kann.

Um das ganze hier abzukürzen: #münsterbewegtsich

Gab es bis dahin kaum, regionaler Bezug, inhaltlich nah am Business,…, Los geht’s!!!

Es gab und gibt auch weiterhin regelmäßigen content, die Zahl der likes war für meine Verhältnisse OK, das feedback aus meinem Umfeld war positiv und vor allem wurde ich darauf angesprochen und gefragt, was das besonderes sei, ob das was zu bedeuten hätte. Aber ich spürte auch, dass mir diese eindimensionale Form der Kommunikation nicht ausreichte und so gründete ich kurzerhand die Facebookgruppe „Münster bewegt sich“. Es gibt nach wie vor überwiegend content von mir, aber die Kommentarfunktion wir viel häufiger genutzt.

Neben der Tatsache, dass ich eine Aufgabe in der Isolation habe und mit Menschen kommunizieren darf, pädagogisch tätig sein darf, indem ich Menschen motiviere, sich sportlich zu betätigen, ist auch noch Gerald Wissel auf mich aufmerksam geworden, der mit der Facebookgruppe MS4H – Münster for Help https://www.facebook.com/groups/2597023807073779/ in kürzester Zeit einen riesigen Zulauf an Mitgliedern und Aufgaben hat.

Seine kurze Frage war, ob ich mir vorstellen könne, etwas in Richtung Fitness und Gymnastik für Senioren zu machen, da diese Zielgruppe bei den meisten Onlineangeboten außen vor ist und die Hauptrisikogruppe in der Koronakrise ist und diese Zielgruppe es sich am wenigsten erlauben kann, durch zu wenig Bewegung an Mobilität zu verlieren.

Ich war sofort hellauf begeistert und am übernächsten Tag wurde das erste kostenlose Trainingsvideo veröffentlicht. Das zweite ist inzwischenauch online und weitere folgen.

Diese Triningsvideos dürfen natürlich auch hier mittrainiert und kosten downgeloaded werden!

Ob ich wirtschaftlich jetzt gestärkt aus der Krise heraus komme weiß ich nach wie vor nicht, ich kann mir auf jeden Fall nicht vorwerfen, nichts für mein Business getan zu haben, und vor allem habe ich mir sinnvolle und dankbare Aufgaben gesucht.

In diesem Sinne, wenn Ihr nicht wisst, was ihr mit eurer Freizeit anfangen sollt, sucht euch eine Aufgabe, tut etwas für die Gesellschaft, tut Gutes und vor allem passt auf euch auf und bleibt gesund!

„Es ist nicht genug zu wollen, man muss (es) auch tun.“ J.W. Goethe

Dieses Zitat trifft meine Einstellung zum Sport, aber auch zu meinem Business und zum Leben allgemein.

Persönliches

Jahrgang: 1969

Gewicht: ca. 100 kg

Größe: 2,07 m

Freizeit: Fitness, Motorrad fahren, Rockmusik, Konzerte, Skifahren, Sporttauchen

Mein ganzes Leben habe ich, zumeist leistungsorientiert, Sport getrieben. Vom Kinderturnen über das Wettkampfturnen zum Handball, und später dann in den Fitnesssport. Vom Konsumenten und Teilnehmer über den Übungsleiter zum Trainer und schließlich ins Sportstudium.

Mir war es schon immer wichtig, hinter die Kulissen zu schauen Wissen über das zu erlangen, was ich da gerade tue. Es zeigte sich auch sehr früh, dass es mir wichtig ist, dieses Wissen mit Anderen zu teilen und sie zu fördern. So war es nur logisch, dass ich auch in meinen beiden großen Leidenschaften, dem Skifahren udem Sporttauchen schnell Qualifikationen erlange, mit denen ich Andere ausbilden kann. Also verbrachte ich mit Vorliebe meine Semesteferien als Skilehrer in den Alpen und als Tauchlehrer in Spanien.

Heute arbeite ich selbständig als Personal Trainer in Münster, immer daran interessiert, für den jeweiligen Kunden das optimale Training, Konzept oder die effektivste Methode zu finden. Ich bin sehr bemüht, immer auf dem neuesten Stand zu sein, um meinen Kunden das beste und effektivste Training anbieten zu können. Für mich kommt der Begriff Beruf von Berufung, ich mache also nicht einfach nur einen Job, sondern Lebe mit Leidenschaft, Menschen bei der Erreichung ihrer Ziele zu unterstützen und auf ihrem Lebensweg weiter zu bringen.